Kanu-Rennsport ist der traditionelle Sport im Alstereck und eine wichtige olympische Sportart. Wer sich wenig darunter vorstellen kann, dem sei das Ganze ein wenig erklärt: Es geht im Prinzip darum, eine bestimmte Strecke in möglichst kurzer Zeit zurückzulegen. Die kurzen Strecken sind dabei 200m, 500m und 1000m lang. Sie sind immer gerade (mehr oder weniger) und sollten auf nicht strömendem Wasser sein. Für die 10km Langstreckenrennen geht es auch schon mal im Kreis oder hin und her. Für diesen Sport hat sich eine eigene Bootsklasse entwickelt, die Boote sind schlank, schnell und leider recht kippelig.

Hier ein Video von unserer Regattateilnahme in Bad Bederkesa:

Schaut in diesem Video  unsere Teilnahme an der Regatta in Bad Bederkesa 2015 an.

Die Boote sind am Anfang weitaus schwerer zu kontrollieren als ein normales Kajak. Doch mit ein wenig Übung gewinnt man schnell Spaß am kraftsparenden Paddeln. Das Ganze macht man dann natürlich nicht tagaus, tagein immer vor sich hin.  

Wer diesen Sport im Alstereck ausüben möchte, kann natürlich eines der Boote aus der großen Rennsportflotte nutzen. Für das Training stehen mehrere Trainer zur Seite, die jedem ein individuelles Training ermöglichen. Außerdem gibt die Gruppe die Möglichkeit im Training und auf den Regatten im Zweier oder auch im Vierer anzutreten.

Wir fahren jedes Jahr auf fünf bis sieben Regatten. Die Wettkampfsaison beginnt Ende April und läuft bis Ende September. Natürlich gibt es unterschiedliche Regatten. Die meisten Wettkämpfe werden als sogenannte „Dorfregatten“ bezeichnet und fordern eine mittlere sportliche Leistungsfähigkeit. Danach kommen die Landes- und Regionalmeisterschaften. Das sind für uns die Hamburger Meisterschaft und besonders die Norddeutsche Meisterschaft. Wer sich dort behauptet, kann auch auf der Deutschen Meisterschaft starten.

Im Winter stoppt das Training natürlich nicht. Es geht dann in die Sporthalle und in den Hantelraum im Bootshaus, wir laufen zusätzlich. Außerdem trainieren wir bei schlechtem Wetter und Kälte auf Kajak-Ergometern im Clubhaus, dabei kontrollieren wir per Video Eure Bewegungen, Ihr könnt Euch live bei der Bewegung von derSeite betrachten.

 

Trainingszeiten

Der Nachwuchs wird im Winterhalbjahr nur noch nach Absprache auf das Wasser gehen. Stattdessen bieten wir zu den Trainingsterminen Lauf- und leichtes Krafttraining an.

Montag 17:30 Leistungsklasse/Junioren/Nachwuchs

Mittwoch 17:30 Leistungsklasse/Junioren/Nachwuchs

Mittwoch 17:30 nur im Winter: Hallentraining (Basketball, Gerätezirkel, Bauch- und Rückenübungen, Dehnübungen)

Freitag 17:00  Leistungsklasse/Junioren/Nachwuchs

Sonntag 11:00  Leistungsklasse/Junioren/Nachwuchs

 

 Wie kannst Du in den Sport einsteigen?

Für diese Sparte bieten wir keine speziellen Kurse an. Dein Einstieg wird individuell betreut, da je nach Vorkenntnissen, Alter und Lernkurve der Erfolg bei den ersten Fahrten genau beobachtet werden muss.

Dein Alter ist fast egal, je nach Entwicklung musst Du aber mindestens 8-10 Jahre alt sein. 

Die meiste Zeit sind wir im Training mit dem Kajak-Einer(K1) unterwegs. Die Boote sind schmal, kippelig und schnell. Aber für den Einstieg gibt es Boote in mehreren Schwierigkeitsgraden für einen einfachen Start in den Sport. Die Boote werden vom Verein gestellt, langfristig kaufen sich manche Sportler auch ein eigenes Boot. Das ist aber nicht gefordert.

Für ein Probetraining meldest Du Dich bitte bei unserem Sportwart Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. (oder Du meldest dich am Mittwoch persönlich oder telefonisch ab 20h beim Vereinsabend im Bootshaus, schau dazu auch bei den Kontakten). Um einen guten Eindruck vom Sport zu bekommen, darfst Du ruhig einige Male am Probetraining teilnehmen.

Du bringst für die ersten Trainingseinheiten je nach Wetter leichte Sportkleidung, Badelatschen, Handtuch  und Wechselkleidung mit. Boote, Paddel und Schwimmwesten haben wir für Dich.

 

 Die Boote

Die modernen Boote sind meist aus Carbon- und anderen High-Tech-Fasern hergestellt, aber auch das klassische Material Holz wird manchmal noch verwendet. Unter dem Rumpf ist eine kleine Steuerflosse montiert, mit der über einen Steuerstab zwischen den Füssen des Sportlers das Boot gelenkt werden kann. Die Boote wiegen 12kg und sind maximal 520cm lang. Als weitere Varianten gibt es noch die Kajak-Zweier (K2) und und Kajak-Vierer(K4) für Mannschaftsrennen. Die Boote sind natürlich länger und schwerer als ein Kajak-Einer, unterscheiden sich aber sonst nicht vom K1. Der Sportler, der vorne sitzt, gibt den Takt im Boot vor und steuert auch.

Hier ein Video von einem K4 im 200m Sprint auf der Norddeutschen Meisterschaft:

Seit in diesem Video ganz dicht dabei, wenn wir im K4 über die 200m Sprintstrecke auf der NDM an den Start gehen.

Neben den Kajaks gibt es auch noch die sogenannten Canadier-Booten. Diese sind dem klassischen Kanu am nächsten, denn sie werden mit einem Stechpaddel auf nur einer Seite gepaddelt. Doch der Unterschied ist am Ende doch sehr groß: Die Renn-Canadier sind meist nur 30-40cm breite „Regenrinnen“; der Sportler kniet im Boot anstatt zu sitzen. Bisher wurden diese Boote traditionell nur von Männern gefahren. Inzwischen werden Rennen in diesen Booten aber auch von den Damen gefahren.

 

 Das Paddel

Das Doppelpaddel im Rennsport unterscheidet sich stark vom klassischen Paddel. Das Blatt wird häufig als Löffelform beschrieben, hat aber keinesfalls die Aufgabe das Wasser zu schöpfen. Denn eigentlich hat das Blatt ein Profil wie eine Tragfläche und wird darum auch häufig als Wing-Paddel bezeichnet. Um die Wirkung des Blatts zu entfalten, muss es dicht am Boot eingetaucht und dann zur Seite gezogen werden. So erzeugt es eine Kraft nach vorne und reduziert den Schlupf des Paddels bei jedem Schlag deutlich. Die Paddel werden heute aus Carbonfasern gefertigt und wiegen etwa 800g bei meist 215-220cm Länge.

 

Die Strecken

Von den kürzesten bis zu den längsten Strecken ist für jeden etwas dabei, doch nicht jeder kommt mit allen Strecken klar. So ergibt sich häufig erst nach längerer Trainingsdauer ein Vorzug für bestimmte Strecken. Auf den kürzeren Strecken bis 1000m fährt man in einer Richtung auf einer ballonierten Strecke in einer eigenen Bahn. 

200m – die Sprintstrecke

Auf der olympischen Kurzstrecke ist neben einer guten Technik bei hohen Schlagfrequenzen auch eine Kraft gefragt. Besonders am Start muss schnell eine hohe Geschwindigkeit erreicht werden. Taktieren auf der Strecke ist kaum möglich.

 500m – die Standardstrecke

Auf fast allen Regatten sind die 500m die normale Strecke. Sie erfordert bereits eine gute Kondition bei gleichbleibender Technik-Umsetzung. Dabei kann auf dieser Strecke auch häufig schon taktisch gefahren werden.

1000m – für Erfahrene

Auf dieser Strecke entscheidet häufig das Können: Kondition und Technik sind gefragt, ineffiziente Technik und schlechte Taktik führen schnell zu hohen Nachteilen. Als Einsteiger sollte man etwas warten, bevor man sich an diese anspruchsvolle Aufgabe macht.

Langstrecke

Auf fast jeder Regatta werden auch Langstrecken-Rennen gefahren. 2000m bis 10.000m sind die Rennen lang, wobei heute die jüngeren Sportler meist 2000m und die älteren 5000m fahren. Dabei wird eine Strecke mit mehreren Wenden gefahren. Alle Sportler eine Klasse starten zusammen, es gibt keine Bahnen. So bilden sich meist mehrere Gruppen, die sich im Rennverlauf unterstützen um am Ende im Endspurt eine gute Platzierung zu erreichen.

 

 Kleidung

Das Wetter bestimmt die Kleidung. Aber eins vorweg: Einen Neoprenanzug tragen wir nicht. Kleidung aus Baumwolle saugt viel Wasser auf und ist damit auch eher ungeeignet.

Bei Sonne und Wärme reichen kurze Sporthosen und leichte Trikots. Doch schon bei normalen Temperaturen nutzen wir zusätzlich Funktionsshirts (auch häufig als Funktionsunterwäsche oder Skiunterwäsche verkauft). Die sind aus Kunststoff-Fasern gewebt und transportieren Feuchtigkeit schnell von der Haut weg und sorgen so für eine isolierende Schicht auf der Haut. Es gibt diese Shirst mit kurzen und langen Ärmeln, mit oder ohne Kragen. Wichtig ist, dass diese Art von Kleidung enganliegend gekauft wird. Wird es noch kälter, kommen eine lange Laufhose, eine leichte, kurzärmelige, wasserdichte Paddeljacke und eine Mütze hinzu. Häufig wird die Funktionsunterwäsche bei kaltem Wetter in zwei Schichten getragen. Mit einer Spritzdecke wird der Sportler ab der Hüfte auch noch vor Wassertropfen geschützt.

Einzig die Füsse bleiben meist nackt. Den Weg vom und zum Steg legt man mit Flip-Flops oder Badelatschen zurück. Manche Sportler tragen Socken oder Strümpfe im Boot.

Wird es im Winter wirklich kalt, dann gibt es für die Hände zusätzlich Paddelpfötchen, die wie ein Handschuh die Hände und den Paddelschaft umschliessen.